von Nicole Brevoord - © Journal-Frankfurt
Foto: Harald Schröder
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Mit
"Darling" gab Petra Tursky-Hartmann unter dem Pseudonym Hanna
Hartmann ihr Debüt als Krimiautorin. Jetzt legt sie mit "Tod im Licht der
Luminale" ordentlich nach und verwandelt den Glauburgbunker in einen
Tatort.
Das
Timing ist perfekt, kurz vor der Luminale (15. bis 20. April) ist der neueste
Roman von Petra Tursky Hartmann erschienen. Die alle zwei Jahre stattfindenden
Illuminationen haben die Krimiautorin inspiriert. Herausgekommen ist ein
spannender Roman, der nicht nur das Lichtspektakel und die wechselhafte
Historie des Glauburgbunkers zum Thema hat.
Für die Sachsenhäuserin ist klar, warum Krimis mit Lokalkolorit derzeit so gut bei den Lesern ankommen. "Das ist eine Form der Selbstvergewisserung in Zeiten der Globalisierung, wo transnationale Geldströme das Leben bestimmen, da sind diese Bücher eine Art Zuhause." Doch gemütlich geht es in der Welt des Lokalkrimis nicht zu. In ihrem ersten Roman "Darling" tauchte die Autorin ein in die Welt der Erotikfilmindustrie, verwandelte das stillgelegte historische Klärwerk in Niederrad in einen Tatort und ließ einen Taxifahrer in brenzlige Situationen kommen. "Man muss bibelfest in den Orten sein", sagt Hartmann. Das musste sie lernen, als eine Leserin darauf hinwies, dass der besagte Taxifahrer im Buch wohl nicht den direkten Weg genommen habe. Dabei kannte die Frankfurterin die Strecke auch per Taxi ziemlich genau. Letztlich ist sie viel in Frankfurt unterwegs.
Für die Sachsenhäuserin ist klar, warum Krimis mit Lokalkolorit derzeit so gut bei den Lesern ankommen. "Das ist eine Form der Selbstvergewisserung in Zeiten der Globalisierung, wo transnationale Geldströme das Leben bestimmen, da sind diese Bücher eine Art Zuhause." Doch gemütlich geht es in der Welt des Lokalkrimis nicht zu. In ihrem ersten Roman "Darling" tauchte die Autorin ein in die Welt der Erotikfilmindustrie, verwandelte das stillgelegte historische Klärwerk in Niederrad in einen Tatort und ließ einen Taxifahrer in brenzlige Situationen kommen. "Man muss bibelfest in den Orten sein", sagt Hartmann. Das musste sie lernen, als eine Leserin darauf hinwies, dass der besagte Taxifahrer im Buch wohl nicht den direkten Weg genommen habe. Dabei kannte die Frankfurterin die Strecke auch per Taxi ziemlich genau. Letztlich ist sie viel in Frankfurt unterwegs.
"Schreiben ist mein Hobby", sagt die Krimi-Liebhaberin, die gern den
Tatort aus Münster schaut und aber auch ein Fan von Kommissar Max Ballauf ist. Doch
wie kommt man dazu, selbst Krimis zu schreiben? "Es kam alles aus dem
Leben. Damals, 2008, da fühlte sich mein eigenes Leben wie ein Krimi an. Nichts
war, wie es scheint." Die SPD-Politkerin bezieht sich auf die hessischen
Landtagswahlen, bei denen Andrea Ypsilanti Ministerpräsidentin werden sollte
und Dagmar Metzger und drei weitere Mitglieder der SPD-Fraktion ihrer
Kandidatin die Unterstützung aufkündigten, so dass die rot-grüne
Minderheitsregierung gescheitert war. "Da hab ich mir gesagt, wenn Politik
zum Krimi wird, dann kann ich auch gleich einen Krimi schreiben. Viele spannende
Orte hatte ich im Kopf, weil ich sie während der Wahlkampfveranstaltungen
gesehen habe. Ohne die Politik hätte ich viele Orte und Leute niemals
kennengelernt. Unterwegs bekommt man so viel erzählt und erfährt von so vielen
Schicksalen."
Das Schreiben ist für Tursky-Hartmann da durchaus auch ein
Ventil, eine Art Therapie. Dass es auch Autobiografisches in ihren Werken zu
entdecken gibt, kann daher schon sein. Im Glauburgbunker, wo ihr aktueller
Krimi spielt, durfte sie sich jedenfalls genauestens umschauen und entdeckte da
im Keller etwa eine Gasschleuse. "Da fragt man sich: wie hat man sich
damals im zweiten Weltkrieg hinter zwei Meter dicken Mauern gefühlt?"
Zwei Jahre hat sie an ihrem zweiten Werk gearbeitet und gefeilt und versucht, aus der Erfahrung von "Darling" zu lernen, Zwei Mal sei sie zur Recherche in Berlin gewesen, so wie es die Kommissarin in der Story auch gewesen ist. Und der Abstand zur Heimat tut dann auch gut, so lässt Tursky-Hartmann ihre Figuren im Krimi auch mal etwas Kritisches über Frankfurt sagen und sie zieht Vergleiche zwischen den Städten. "Frankfurt hat im Gegensatz zu Berlin seine Vergangenheit nur halbherzig konserviert", steht da etwa geschrieben. In ihrem Werk geht es auch um den Abrisswahn in Frankfurt, die Tramlinie 18 kommt darin vor und vor allem die Geschichte des Bunkers im Nordend. Nicht nur die fiktive, sondern auch die historische Vergangenheit, für die Hartmann auch intensiv im Institut für Stadtgeschichte forschte, das wiederum einen Platz in der Krimihandlung gefunden hat.
Zwei Jahre hat sie an ihrem zweiten Werk gearbeitet und gefeilt und versucht, aus der Erfahrung von "Darling" zu lernen, Zwei Mal sei sie zur Recherche in Berlin gewesen, so wie es die Kommissarin in der Story auch gewesen ist. Und der Abstand zur Heimat tut dann auch gut, so lässt Tursky-Hartmann ihre Figuren im Krimi auch mal etwas Kritisches über Frankfurt sagen und sie zieht Vergleiche zwischen den Städten. "Frankfurt hat im Gegensatz zu Berlin seine Vergangenheit nur halbherzig konserviert", steht da etwa geschrieben. In ihrem Werk geht es auch um den Abrisswahn in Frankfurt, die Tramlinie 18 kommt darin vor und vor allem die Geschichte des Bunkers im Nordend. Nicht nur die fiktive, sondern auch die historische Vergangenheit, für die Hartmann auch intensiv im Institut für Stadtgeschichte forschte, das wiederum einen Platz in der Krimihandlung gefunden hat.
Frankfurt bietet für Tursky-Hartmann, die im hessischen Landtag als Referentin für Medienpolitik, Internet und Öffentlichkeitsarbeit tätig ist, den optimalen Krimistoff: "Die schön glitzernden Bankentürme stehen auch für Korruption, für Geldwäsche und für alles mögliche. Das Bahnhofsviertel spricht für sich und der Flughafen ist das Einfallstor für Drogen. Es gibt in der Stadt schon eine Menge, das die Fantasie anregt." Neben der Spannung, den historischen Fakten und einer Portion Lokalkolorit ist der Sachsenhäuserin auch wichtig, dass die Figuren ihres Romanes lebendig wirken und sich weiterentwickeln. "Bei mir ist ein Krimi nicht nur Mord und Totschlag. Bei mir geht es auch um Beziehungen, die sich vor der Fassade der Stadt abspielen."
Eines ist sicher: In "Tod im Licht der Luminale" zeigt die Hobbyschriftstellerin den Glauburgbunker in einem ganz neuen Licht und macht auch vor den Schattenseiten der Geschichte nicht Halt.
Mehr über Krimis aus Frankfurt erfahren Sie im aktuellen JOURNAL FRANKFURT. Dieser Artikel ist Teil unseres Online-Spezials TatortFFM