Leserbrief in der FNP von Thomas Murawski

Menschen müssen eine Abwägung vornehmen

von Thomas Murawski

Zu "SPD-Linke giert nach Ämtern": Zum einem gehen Sie davon aus, dass nur Ralf Heider aussichtsreiche Chancen habe, den Wahlkreis 37 gegen den CDU-Bewerber Boddenberg zu gewinnen. Zu Punkt eins ließe sich sagen, dass es ein riskantes Spiel für die SPD ist, maximal einige Hundert Wählerstimmen vom Lerchesberg und dem Hainer Weg gegen Tausende von Stammwählerstimmen der SPD in den Wohnsiedlungen Sachsenhausens tauschen zu wollen. Denn diese Menschen, vielfach am Flughafen beschäftigt und angewiesen auf Arbeitsplätze, verstehen unter "Die Bahn muss weg" nach wie vor nur "Mein Arbeitsplatz soll weg", obwohl sie sehr wohl auch unter dem Fluglärm leiden. Da wünsche ich dem etwaigen Kandidaten Heider fröhliche Hausbesuche beispielsweise in der Kisselsiedlung. Warum gibt es denn dort praktisch keinen Widerstand gegen die neue Landebahn? Weil die Menschen dort eine Abwägung vornehmen mussten. Das muss man immer, wenn man eine Familie zu ernähren hat und nicht zum Jobcenter will. Auch für die zweite These, Peter Feldmann sei nur durch das Engagement der Ausbaugegner zum Oberbürgermeister gewählt worden, gibt es keinerlei belastbare Beweise.