Es gibt Tage, da sollte man der Realität ernsthaft ins Auge sehen. So ein Tag ist heute. Mir fehlt, seitdem ich in Wiesbaden arbeite, die Zeit und die Muße, zu schreiben. Klar fallen mir immer noch Dinge im Alltag auf, die es lohnt. Seitdem ich wieder in Sachsenhausen lebe, in meiner "Engels-Wohnung", die ich nach der Jugendstil-Skulptur unter meinem Fenster so benannt habe, fahre ich oft am Otto-Hahn-Platz vorbei. Jeden Abend zieht dort eine Berberin mit ihrer gesamten Habe zum Übernachten unter das Dach der Straßenbahnhaltestelle. Oft wird sie von Fahrgästen begrüßt, einige verweilen zum Plausch. Morgens geht sie wieder. Ich frage mich, was die Frau bewegt, jede Nacht öffentlich auf den Drahtbänken einer VGF-Station zu verbringen?
Aber all´ solche Fragen lösen mein Problem nicht. Mir fehlt wirklich die Zeit, ein- oder zweimal pro Woche im "Hotel Falckenstein" über das Leben und das Unterwegs sein nachzudenken. Und deshalb wird das Hotel jetzt geschlossen. Für immer? Keine Ahnung, vielleicht ein paar Wochen oder Monate. Wahrscheinlich bis zum Ende der Hessischen Landtagswahl am 27. Januar 2008. Das ist realistisch. Und dann? Wie gesagt, noch kein Plan. Ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür. Aber meine Kreativität wird auf einer anderen Baustelle gebraucht. Deshalb "bye bye Falckenstein".