Draußen beschallten rund 100 Vertreter von
Bürgerinitiativen gegen Fluglärm die Hanauer Tagungshalle der SPD mit dem
Geräusch röhrender Triebwerke. Drinnen gab es nur bei diesem Thema eine
Kontroverse in der ansonsten geschlossenen Partei. Knapper als erwartet scheiterte ein Antrag von
Frankfurter, Offenbacher und Groß-Gerauer Genossen, das Nachtflugverbot um zwei
Stunden auszuweiten. Die SPD setze sich "für ein echtes Nachtflugverbot in
der gesetzlichen Nachtruhe zwischen 22 und 6 Uhr ein", hieß es in der Vorlage.
Sie wurde mit 118 zu 72 Delegiertenstimmen abgelehnt. Im Programm zur
Landtagswahl heißt es stattdessen, die SPD halte an der "strikten
Einhaltung der Nachtruhe" zwischen 23 und 5 Uhr fest. Weitere
Möglichkeiten zur Entlastung der Menschen müssten genutzt werden, etwa durch
ein "Anschwellen" der Flugbewegungen zwischen 5 und 6 Uhr und ein
"Abschwellen" zwischen 22 und 23 Uhr. Außerdem müssten die Flugrouten
so geplant werden, dass sie weniger Belastungen mit sich brächten. Die Frankfurter SPD-Stadtverordnete Sylvia Weber und
der Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach aus Trebur (Kreis Groß-Gerau)
hatten für den weitergehenden Kurs geworben. Weber erinnerte daran, dass Peter
Feldmann mit dem Versprechen zum Frankfurter OB gewählt worden sei, sich gegen
Fluglärm zu engagieren. (pit.)