BdP-Workshop "Eine Frage der Haltung - Wie kann man Hate Speech begegnen?"


Wie kann man Hate Speech aktiv entgegentreten? Beim gemeinsamen Workshop des BdP, der Amadeu Antonio Stiftung, der Forschungsgruppe Modellprojekte und jugendschutz.net am 14. Mai in Frankfurt wurden verschiedene Strategien im Umgang mit Hate Speech vorgestellt. Das Spektrum möglicher Gegenmaßnahmen reicht dabei von ignorieren, moderieren und diskutieren bis hin zum löschen und blockieren.

Stefan Lauer von der Amadeu Antonio Stiftung empfahl zwei Strategien: Moderierend eingreifen und sich im Diskurs aktiv positionieren. Dies trage zum Schutz und zur Mobilisierung der eigenen Community bei. Auch eine Netiquette kann helfen, um auf deren Grundlage gegen Hater vorzugehen.

Michael Wörner-Schappert von jugenschutz.net konnte zudem auf eine hohe Erfolgsquote beim Einbezug des Plattform-Anbieters verweisen. Teilweise könne man durch den direkten Kontakt zum Anbieter (z.B. Facebook oder Twitter) Löschquoten von bis zu 80% erreichen.

Wie beide Referenten betonten sei aktives Positionieren aber auch aus einem anderen Grund wichtig: rund 90 Prozent der Internetnutzer sind passiv und lesen in Diskussion nur mit. Diese gelte es zu überzeugen, denn: „Wenn Hass unwidersprochen bleibt, scheint er ja okay zu sein.“

Hintergrund: Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen sehen sich in jüngster Zeit immer häufiger mit dem Phänomen der sogenannten „Hassrede“ im Netz konfrontiert. Insbesondere in den sozialen Medien ist der Ton rauer geworden. Mit Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) engagiert sich der BdP daher in diesem Jahr zusammen mit der Amadeu Antonio Stiftung und der Forschungsgruppe Modellprojekte e.V (FGM) im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben" aktiv gegen Hass im Netz.