BdP beim 22. HfG-Rundgang: "Kunst ist eine Form von Kommunikation"



"Kunst ist eine Form von Kommunikation"
22. HfG-Rundgang exklusiv für BdP Landesgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland 

Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach ist die erste Kunsthochschule des Landes Hessen, ihre Tradition reicht zurück bis ins Jahr 1832. Höhepunkt des Studienjahres an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach ist der traditionelle Rundgang zum Abschluss des Sommersemesters, wenn rund 800 Studierende aus 30 Lehrgebieten der beiden Fachbereiche Kunst und Design an drei Tagen im Juli ihre Arbeiten ausstellen. 2024 soll der jetzige Campus Geschichte sein, denn das Land Hessen erwarb ein Grundstück am Hafen in Offenbach, wo künftig der Neubau der Hochschule errichtet wird.


Die Kunsthochschule vermittele das handwerkliche Rüstzeug, betonte die Kunsthistorikerin Ellen Wagner vor einem Bierbike, das vom Lehrgebiet Performance im erweiterten Feld von Prof. Kerstin Cmelka im Rahmen der Performance „Junggesell_innenabschied“ bespielt wird. Einzelne Teilaspekte seien hier isoliert und in einen neuen Kontext gesetzt und somit angereichert worden. Hier zeigte sich bereits zu Beginn des Rundgangs, dass Kunst als eine Form von Kommunikation zu betrachten ist. Die klassischen Kunstdisziplinen Bildhauerei, Malerei und Zeichnen werden in Offenbach durch die Fachrichtungen Bühnenbild, Fotografie, Kommunikationsdesign, Illustration und die Arbeit mit Medien wie Film und Video ergänzt.


Ein Apfelbaum, der nur auf einer Seite des Zauns Früchte trägt, steht für die Chancen und Risiken der Kommunikation unter Nachbarn. Aber auch die sozialen Medien und Digitalisierung im Allgemeinen sind Themen, denen sich die Studierenden der HfG widmen. Für Faina Yunusova spielen soziale Medien in ihrer Arbeit „#100DaysOfQuestions“, die Fotos von beschrifteten Körperteilen zeigen, eine zentrale Rolle.


„Ich glaube fest ans Radio“, zeigte sich Katja Kupfer (HfG-Pressesprecherin) überzeugt. Medienpartner der Hochschule sind in 2019 hr-iNFO, die FAZ und das Journal Frankfurt. Jens Balkenborg (Digitale Kommunikation HfG) „bespielt“ crossmedial die Homepage und die Social Media Kanäle Twitter, Facebook und Instagram. Zu seinen Zielgruppen zählt er neben der breiten Öffentlichkeit und vor allem zukünftigen Studieninteressierten allerdings auch die Künstler und Designer selbst, denn ein „gut aufgeräumter Instagram-Account“ sei mittlerweile extrem wichtig fürs Marketing. Um den Weg in die Selbständigkeit zu erleichtern, würden den Studierenden entsprechende Kurse angeboten, berichtete Adrienne von Hochberg (Fundraising HfG). Die Interdisziplinarität der Studiengänge an der HfG verbinde somit optimal die Freiheiten und Kreativität, von denen die Kunst lebe, mit der Vorbereitung auf das Überleben durch die Kunst.


Wie vielfältig Arbeiten im Bereich Liebe und Konsum sind, demonstrierte Anne Hoffmann. Sie hatte sich mit Apps wie Tinder, die die Kommunikation dominieren, auseinandergesetzt. Ihr Exponat „Easy Lovers“ symbolisiere den Menschen, der mit seinen Sehnsüchten alleingelassen werde. „Wenn ich auf den Knopf drücke, wird die Kralle wieder zurückgezogen!“